Von der Bücheraufbewahrung zum Lernraum: Erfahrungen mit Bibliotheksbauprojekten

Von Holger Wendt

Viele wissenschaftliche Bibliotheken sind in einer Zeit gebaut worden,Wendt in der die Bedarfe an eine Bibliothek noch ganz andere waren, als das heute der Fall ist. Bibliotheken waren ein Ort der Stille, Lernbereiche waren meist als Einzelarbeitplätze konzipiert, das zentrale Charakteristikum einer Bibliothek waren Bücherregale.
Heute sehen wir uns aber folgender Situation gegenüber: Studieren setzt Gruppenarbeit voraus, kreative Prozesse müssen stattfinden können, es werden Notebooks, Tablets und Smartphones genutzt, das Buch aus dem Regal zu nehmen reicht nicht aus, auch e-Medien müssen ins Lernen eingebunden werden können. Studierende verhalten sich in der Bibliothek entsprechend anders. Sie wollen und sollen kommunizieren. Auch längeren täglichen Aufenthaltszeiten in der Hochschule müssen wir uns stellen, indem wir Entspannungsmöglichkeiten bieten. Bibliotheken müssen also ein Lernort sein, der den breiten Anforderungen des Studiums gerecht wird.
Wie geht das in Bibliotheken, die vor Jahrzehnten geplant und gebaut worden sind?
Der Hochschulbibliotheks- und Informationsservice der HAW Hamburg hat 5 Bibliotheken, von denen die Fachbibliothek Design, Medien und Information 2015 neu erbaut worden ist, die Fachbibliothek S&P 2010 in ein bestehendes Gebäude umgezogen ist und die Fachbibliothek Technik, Wirtschaft und Informatik 2002 in ein neu erbautes Hochhaus eingezogen ist. Zwei weitere Umzüge, bzw. Umbauten stehen an, Machbarkeitsstudien dafür gibt es bereits: Der Umbau der Fachbibliothek Life Sciences, sowie die Zusammenlegung von drei Fachbibliotheken am Standort Berliner Tor.
In diesem Workshop wird von Um- und Neubauten in eher kleinen Bibliotheken (ca. 50.000 bis 100.000 Medieneinheiten) berichtet und die Planungen und Machbarkeitsstudien werden erläutert. Die 2015 neu erbaute Fachbibliothek Design, Medien und Information am Mediencampus Finkenau wird besichtigt. Idealbedingungen sind bei Baumaßnahmen nicht immer gegeben, sei es durch vorhandene Raumstrukturen, Finanzen oder bereits fortgeschrittene Planungen, die ein Architektenbüro durchführt. Es soll daher untersucht werden, ob und wie eine Bibliothek Ihre Bedarfe im vorgegebenen Rahmen realisieren kann.

Im Anschluss werden Fragen, Ideen und Ansätze für mögliche eigene Vorüberlegungen oder bereits in der Planung befindlicher Projekte diskutiert. Bringen Sie dazu gerne Material, Pläne oder Fragestellungen mit!

 

Zurück zum Programm